Donnerstag, 23. Juli 2015

Ich kanns nicht mehr hören

Schon immer wird einem von allen möglichen Erwachsenen gesagt, dass die Schule die schönste Zeit im Leben ist. Nach dem Abi hört man diesen Satz noch viel öfter, vor allem wenn man von den Plänen erzählt, die man hat, und dass man sich darauf freut.

Ich finde es ziemlich bescheuert, jemandem, der positiv gestimmt ist, zu sagen, dass alles was kommen wird, so viel schlechter ist als die letzten paar Jahre. Wenn wirklich alles nur noch schlimmer wird, wie mir sämtliche erwachsene Personen mitteilen, warum genau sollte ich dann noch weiterleben?
Vielleicht war die Schulzeit für manche auch garnicht schön - Mobbing, Versagensängste, Druck von den Eltern - und sie sind froh, dass es vorbei ist und können garnicht auf den Neuanfang warten. Wie unsensibel ist es dann, für diese Personen sprechen zu wollen und ihnen zu sagen, dass das trotzdem die schönsten Jahre waren und man doch bitte mal dankbar sein sollte?

Mir persönlich geht es so, dass die Unter- und Mittelstufe der blanke Horror waren. In der elften und zwölften Klasse hatte ich dann irgendwann Freunde und mir ging es besser. Natürlich werde ich das vermissen, und wenn man jetzt schon zurückschaut, sieht man über vieles hinweg, einfach, weil man weiß, dass es abgehakt ist. Ich weiß, was gut an der Schule war, und ich hoffe, dass mein restliches Leben auch nicht schlecht sein wird - aber bitte, lasst mich doch alle in sechzig Jahren entscheiden, ob die paar Jahre jetzt die schönsten meines Lebens waren oder nicht.