Samstag, 27. Dezember 2014

Unfreiwilliger Selbstversuch Tag 2

Meine Familie hat sich zwei neue technische Geräte zugelegt, und aufgrund der daraus resultierenden, alles überwältigenden Überforderung sämtlicher Familienmitglieder (ja, ich kann sehr gut den Powerbutton finden und mir Passwörter ausdenken) hatte ich kaum Zeit, meinem Baby nachzutrauern. Außerdem gab es zwei neue wunderhübsche Geräte, auf die ich meine Liebe richten konnte, also ist jetzt alles so, als wäre nichts gewesen.
Selbstversuch abgebrochen, ich tauge nicht für diesen Kram.

Freitag, 26. Dezember 2014

Unfreiwilliger Selbstversuch Tag 1

Es gibt einen Gegenstand, den ich mehr als alle anderen Gegenstände liebe, und dieses Scheißteil von Handy hat sich heute entschlossen, nichts mehr zu tun als mir anzuzeigen, von welcher Marke es kommt. 
Grob überschlagen und mit viel Glück wird es so gegen Mitte Januar hoffentlich wieder funktionieren, und da ich jetzt natürlich 8276437 Stunden am Tag übrig habe und mir sowieso nichts Besseres für meinen Blog einfällt (der hauptsächlich dazu da ist, mich in drei Jahren zu amüsieren), schreibe ich hier meine Gefühle nieder, die ich in der Zeit ohne mein geliebtes Baby erleben werde.

Besonders vermissen werde ich die Twitter App, Instagram, Buzzfeed, die Taschenlampe, Candy Crush (Spaß, da bin ich eigentlich schlecht und vermutlich wird in der babylosen Zeit mein Aggressionslevel dramatisch sinken), ask.fm, draw something, die Apps zum Sport machen, die Frontkamera (!!!), Chefkoch, der Series Guide, WhatsApp. mixology, Select Who und nicht zuletzt die App. bei der sich ein Katzenkopf mit Einhorn vor wechselnd grünem und lilanem Hintergrund dreht.

Meine Eltern hegen die Hoffnung, ich würde nun wieder ausführlichere Gespräche als "geh mir aus dem Licht" mit ihnen führen, aber in der Tat habe ich heute meinen Tag mit einem Buch im Bett verbracht, ohne die Möglichkeit, meine Mutter anzurufen und ihr zu befehlen, sie solle mir Essen bringen. (Spaß, die geht sowieso nie an ihr Handy.)

Das Buch (Die Verratenen, bzw Die Verschworenen, bzw Die Vernichteten) ist sehr zu empfehlen, hauptsächlich für Menschen bis 14 oder 15 Jahre. Ich hätte mich zumindest vor 3 Jahren noch mehr für die Geschichte begeistern können, aber wenn euch jemand mit dem Buch bewirft, hebt es auf, eine Zeitverschwendung ist es auch nicht.

Außerdem musste ich meine Nerven beruhigen und bin zu dem Entschluss gekommen, mir einen umfassenderen Vorrat an (veganer) Schokolade außer Ritter Sport Halbbitter anlegen zu müssen, denn in solchen Stresssituationen wie einem strunzdummen Handy möchte man ja doch wohl eine gewisse Auswahl haben,

Ich hoffe, dass meine Challenge keine so dramatischen Auswirkungen nach sich zieht wie bei einer Muddi-Bloggerin, die bereits nach sieben Stunden für tot erklärt wurde, als sie ein 24-hours-no-phone Experiment gemacht hatte, haha.

Ausblick für morgen: Weinen, Lektüre für den Englisch Unterricht anfangen, weinen. 




Mittwoch, 10. Dezember 2014

how to fuck everything up, kitchen edition // Weihnachtsspecial #2

              das Vorhaben, Plätzchen zu backen und die zu dekorieren
+
meine beschränkte Zeiteinschätzungsfähigkeit
=
ein verbranntes Blech Zimtsterne
+
ein Blech, an dem unten ein bisschen flüssiger Teppich klebt
+
eine von unten angeschmolzene Tupperschüssel
+
ein Haus voller Rauch



In welcher Stadt bist du aufgewachsen?

Donnerstag, 4. Dezember 2014

OMG Alkohol

[Es geht um einen Artikel in Spiesser, ein kostenloses Magazin, das bei uns in der Schule rumliegt und meistens ganz interessant ist. Dieser Artikel stach bei der aktuellen Ausgabe durch sonderliche Bescheuertheit besonders heraus.]

Marie, 16 Jahre alt, muss dringend durch strikte Gesetzeseinhaltung vorm gefährlichen Leben geschützt werden und hat außerdem panische Angst um ihre Mitmenschen.

Sie testet, ob sie verschiedene Dinge, die ab 18 Jahren erlaubt sind, auch mit Sweet Sixteen bekommt/machen darf.

1.) Fernsehen - ein "Metzelabenteuer" läuft spätabends (es sind natürlich Ferien, während der Schulzeit lange aufbleiben geht ja gaaarnicht). Marie vermisst einen "gehobene[n] Zeigefinger und die Schelte, dass [sie] nicht erwachsen [ist]", aber überraschenderweise hindert sie niemand daran, den Film zu sehen, wer hätte das gedacht?

2.) Kino - Vorstellungsende nach 24 Uhr, die liebe Autorin freut sich, keine Karte zu bekommen.

3.) Einkaufszentrum - sie darf keine DVD mit FSK 18 kaufen und scheint kurz davor, sich vor Dankbarkeit in die Verkäuferin zu verlieben.

4.) Sonnenstudio - auch da hat die Mitarbeiterin den "Test bestanden!" - Glück für Marie, die wohl sonst vermutlich auf der Stelle an Hautkrebs gestorben wäre in Anbetracht der bloßen Möglichkeit, sich mit 16 Jahren zu bräunen.

5.) Tabakladen - gäbe die Möglichkeit, Shisha-Tabak zu kaufen. Wie jeder normale Mensch steckt Marie dem Verkäufer ihren Ausweis in die Nase, und kommt nicht auf die Zustände in Deutschland klar.

6.) Piercingstudio - Marie freut sich einen Ast, nach ihrem Ausweis gefragt zu werden.

7.) Kneipe - Marie bekommt Wodka. "Verdammt!", kann sie ja jetzt auch nicht trinken, ohje, hilfe!

8.) Supermarkt - niemand erkennt, dass es voll gefährlich ist, der süßen Marie Schnapspralinen zu verkaufen. Sie "schüttelt innerlich den Kopf". Wird es wohl zum neuen Trend, sich ins Koma zu fressen mit solchen Pralinen? Scheint, als vermute Marie dies.

9.) Casino - pure Glücksgefühle für Marie. Das gibt ihr Hoffnung!

10.) Disco - Türsteher schätzt Marie auf 18. Sie ist am Ende,


Der Tag, an dem sie "legale Grenzen überschreiten" wollte... Wollte? Naja, immerhin hat sie jetzt Schnapspralinen, die ungefähr so schlimm sind wie Satan persönlich.
Marie ist natürlich aber ein braves Mädchen (worauf sollte der Artikel denn sonst hinauslaufen?) und widersteht heldenhaft jeder Verlockung.
Um ihre Altersgenossen macht sie sich aber große Sorgen, denn die sind "nicht beschützt" vor den ganzen total gefährlichen Dingen wie Wodka oder Shishas.

Liebe Marie, ist diese Einstellung dein Ernst? Glaubt irgendjemand, es sei repräsentativ, dass eine Sechzehnjährige keinerlei Interesse an härterem Alkohol als Bier hat? Hält sich denn der allgemeinen Meinung nach jeder Teenager an teilweise total krude FSK-Einschätzungen?

Hat wirklich jeder so wenig Interesse an Neuem und "Verbotenem" wie Marie und denkt, es gäbe nichts Schlimmeres als eigentlich unerlaubterweise eine Disco zu betreten?


Dienstag, 2. Dezember 2014

Keine Superhelden

Ich werde niemals ähnliches Aufregendes erleben wie meine Helden, die sich auf meinem Laptopbildschirm bewegen. Kein Klonprojekt aufdecken wie Sarah Manning, kein heldenhafter Ritter sein wie Loras Tyrell und vermutlich auch keiner Armee von Zombies gegenüberstehen, mit der Liebe meines Lebens, die ich während der Apokalypse kennengelernt habe.

Ungleich einer Mitschülerin finde ich das aber nicht schlimm (okay, bis auf Daryl Dixon, Jaime Lannister, Daenerys Targaryen, Dean Winchester und so weiter), denn Abenteuer im Alltag sind auch so eine Sache.
Herzklopfen, neue Orte, neue Menschen, den bösen Drachen besiegen aka gegenüber dem besserwisserischen Erdkundelehrer etwas besser wissen, Autoabenteuer mit Freunden und so weiter.


Ich brauche andere Welten, wenn mich die Welt, in der ich lebe, ankotzt. Und ich bin froh, immer irgendein Abenteuer zum Hineinfühlen parat zu haben, gleichzeitig bin ich aber auch dankbar, dass kein Untoter mich zum Frühstück verspeisen will.

Herzlichen Dank an alle Menschen, die ihre Kreativität einsetzen, um vielen Menschen Dinge zu geben, auf die sie sich freuen können, die sie ablenken, unterhalten, inspirieren und mit anderen Menschen verbinden.